Unglaublich, mittlerweile ist Phoenix schon 8 Monate her,
eine halbe Ewigkeit. Jetzt geht es endlich weiter in der Ausbildung mit dem
nächsten, etwas größeren Flugzeug. Das Trainingsgerät in Bremen ist die Cessna
Citation CJ1+, ein kleiner schneller Businessjet, der abgeht wie Schmitz Katze.
Bevor ich diesen schönen Jet durch deutschen und europäischen Luftraum steuern
darf, kommt erst einmal eine Simulatorphase. Das macht auch Sinn, denn im
Vergleich zu meinem ersten Trainingsflugzeug, der Beechcraft Bonanza F33, ist die Citation doch ein Stückchen
anspruchsvoller. Das ist auch ein Grund, warum diese Maschine nicht alleine von
uns gesteuert wird, sondern in einer Zweierbesatzung. Genau wie später im
Berufsalltag wird auch hier im Training viel Wert auf die Zusammenarbeit und
Aufgabenverteilung im Cockpit gelegt. Das ist natürlich am Anfang sehr
ungewohnt, schließlich ist man in Phoenix alleine für alles verantwortlich
gewesen. Ein weiterer Unterschied zu Phoenix sind die Fluglehrer. Die meisten
der Fluglehrer in Bremen sind neben ihrer Lehrertätigkeit auch auf Linie
unterwegs und können so natürlich gute Einblicke in den späteren Berufsalltag
geben. Auch unser erster Fluglehrer ist auf Langstrecke unterwegs und fliegt
normalerweise Airbus A340. Da wollen wir natürlich auch bald hin, aber jetzt
geht es step by step Richtung Airliner Cockpit.
Die erste Simulator Mission
Die erste Mission im Simulator war gleich mal eine
Abend/Nachtschicht, sodass man auch diesen Aspekt des Berufsalltages auch in
der Ausbildung kennenlernt. Um 18:30Uhr war das erste Treffen mit dem
Fluglehrer angesetzt, danach sollten Briefing, Flugdurchführung und Debriefing
folgen. Nach einer Vorstellungsrunde und dem Briefing ging es auch gleich in
den Simulator. Die Simulatoren in Bremen sind ähnlich denen in Phoenix, aber
trotzdem war die Vorfreude natürlich groß, endlich mal wieder in einem Cockpit
zu sitzen, auch wenn es nur ein Simulator ist. Meine erste Mission begann auch
gleich als Pilot Flying, meine Aufgabe war es also das Flugzeug zu steuern.
Mein Kollege Jan übernahm die Rolle des Pilot Monitoring, der die Aufgabe hat,
dem Pilot Flying zuzuarbeiten und ihn zu überwachen, sowie den Funkverkehr zu
tätigen. Auch wenn wir während der Phoenix Phase etliche Flugstunden gesammelt
hatten, war es doch ungewohnt wieder an den Controls zu sitzen. Dem
entsprechend „schwammig“ waren auch die ersten Kurven und auch an den neuen
Powerüberschuss musste ich mich erst einmal gewöhnen. Mit der Zeit wurde es
dann auch besser und auch die ersten Landeanflüge liefen einigermaßen gut
ab. Leider waren die 2 Stunden dann auch
schnell vorbei und die Seiten wurden getauscht, sodass ich nun die Rolle des
Pilot Monitoring übernahm. Nach insgesamt 4 Stunden im Simulator war dann auch
Schluss mit Fliegen für diesen Abend. Unser Fluglehrer war durchaus zufrieden
mit unserer ersten Mission auf dem neuen Fluggerät und das Debriefing war sehr
hilfreich im Bezug auf die nächsten Flüge. So ging dann ein langer Abend um
00:30 Uhr zu Ende. Auch die nächsten Missions werden im Simulator stattfinden
bis es dann hoffentlich bald „raus“ in den echten Flieger geht.
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