Checkflug
Nachdem ich jetzt also 16 Missionen hinter mich gebracht hatte, hieß es: "auf zum Checkflug!" Denn bevor man die Beech Bonanza ganz alleine fliegen darf, muss ein Checkflug mit einem anderen Fluglehrer gemacht werden. In diesem Checkflug wird dann geprüft, ob der Schüler selbstständig in der Lage ist ein Flug durchzuführen und dabei die geltenden Regularien beachtet und auch einhält.
Bei mir war es dann am 9.September endlich soweit. Nachdem mir Tags zuvor mein Fluglehrer grünes Licht gegeben hatte, galt es nun das Gelernte auch einem anderen zu zeigen. Natürlich ist das Gefühl vor so einem Check genau wie bei Schulprüfungen... Zum Glück war ich Vortags so müde, dass das Einschlafen kein Problem darstellte. Am nächsten Morgen ging es dann erstmal zum Checker um ein Vorgespräch und einen mündlichen Test durchzuführen. Die Fragen waren zum Teil schon sehr knackig und ließen schon einmal durchblicken, was denn beim eigentlichen Check so auf mich zu kommen sollte. Als dann der mündliche Teil beendet war, sollte es eigentlich gleich an den praktischen Teil des Checks kommen. Leider spielte das Wetter nicht mit, denn anders als man es von Arizona kennt schüttete es und die Wolken hingen tief über dem Platz und den Trainingsgebieten. So hieß es erstmal WARTEN. Nach 3 Stunden und 100 gefühlten Wetterbriefings war es dann soweit. Ich ging zum Flieger um die Maschine für den Flug vorzubereiten und die nötigen Checks durchzuführen. Kurz darauf nahm dann auch mein Checker neben mir Platz. Ein ungewohntes Gefühl jemand anderes neben sich sitzen zu haben, schließlich hat man sich ja doch an seinen Lehrer gewöhnt. Doch da es ja in nächster Zeit dann auch alleine in die Lüfte gehen soll, muss man sich ja an die neue Situation gewöhnen. Der Check verlief dann eigentlich auch ganz gut, ein paar kleinere Fehler passieren natürlich, doch das Wichtigste ist das sichere Fliegen. Nachdem ich also meinen Luftzirkus beendet hatte und meine Anflüge und Landungen vorgeführt hatte, ging es auch schnell zurück zum Heimatairport. Viel länger hätte ich auch nicht unterwegs sein dürfen, denn kaum hatte ich den Flieger wieder gesichert, kam auch schon die nächste Schlechtwetterfront auf Goodyear zu. Doch auch das schlechte Wetter konnte die gute Laune nicht drüben, denn nachdem ich alles abgestellt hatte kam auch schon das " Congratulations". Der erste Checkflug überstanden und jetzt geht's ans Solo, den ersten Alleinflug!
Erstes Solo!
Wie die Tage davor, war auch am 10.September das Wetter leider nicht so schön im Wüstengebiet Arizonas und so wurde mein erstes Solo erst einmal vertagt.
Am 11. war es dann aber so weit, die Wettervorhersage war gut und so hieß es : "Let's go!"
Zuerst flog ich mit meinem Fluglehrer und meinem Kollegen Jendrik nach Mobile. Dort wurden mit dem Lehrer 3 Landungen und ein Motorausfall geübt. Nach der dritten Landung kam das das "You are ready kid!" und er verließ das Flugzeug. Die Türen wurden noch schnell gecheckt und dann rollte ich zum ersten mal alleine zur Startbahn. Der allererste Funkspruch mit dem Zusatz "Solo-Student" wurde natürlich sehr genossen. An der Bahn wurde dann noch einmal die Checkliste gelesen und dann ging es los. Unglaublich wie schnell die Bonanza beschleunigt wenn man mal alleine in ihr sitzt. Auch die Steigleistung war besser als gewohnt.
Beim ersten Solo geht es nur um so genannte Platzrunden, bei denen man den Flugplatz nicht komplett verlässt sondern nur startet und dann wieder landet. Beim Anfliegen checkte ich nicht nur einmal das Fahrwerk, denn jetzt sitzt ja keiner mehr neben einen, der einen auf so etwas aufmerksam machen könnte. Doch alles halb so wild, der Anflug war trotz Rückenwind stabil und die erste Landung glückte einwandfrei. Nach der Landung rollte ich gleich zurück zur Startposition und der Spaß begann von neuem. Geplant waren eigentlich 3 Landungen doch nach der dritten kam: "You have time for another one." Das ließ ich mir natürlich nicht nehmen :-D Nachdem die Maschine abgestellt war kam mein Fluglehrer und gratulierte zum ersten Alleinflug. Die nächsten Wochen werden mit weiteren Soloflügen und mit der sogenannten Cross-Country Phase weitergehen. Dann sehen wir auch mal was anderes als Goodyear und co und entdecken die Weiten Amerikas Westen.