Donnerstag, 24. Juli 2014

Es geht wieder los, CJ1+




Unglaublich, mittlerweile ist Phoenix schon 8 Monate her, eine halbe Ewigkeit. Jetzt geht es endlich weiter in der Ausbildung mit dem nächsten, etwas größeren Flugzeug. Das Trainingsgerät in Bremen ist die Cessna Citation CJ1+, ein kleiner schneller Businessjet, der abgeht wie Schmitz Katze. Bevor ich diesen schönen Jet durch deutschen und europäischen Luftraum steuern darf, kommt erst einmal eine Simulatorphase. Das macht auch Sinn, denn im Vergleich zu meinem ersten Trainingsflugzeug, der Beechcraft Bonanza F33,  ist die Citation doch ein Stückchen anspruchsvoller. Das ist auch ein Grund, warum diese Maschine nicht alleine von uns gesteuert wird, sondern in einer Zweierbesatzung. Genau wie später im Berufsalltag wird auch hier im Training viel Wert auf die Zusammenarbeit und Aufgabenverteilung im Cockpit gelegt. Das ist natürlich am Anfang sehr ungewohnt, schließlich ist man in Phoenix alleine für alles verantwortlich gewesen. Ein weiterer Unterschied zu Phoenix sind die Fluglehrer. Die meisten der Fluglehrer in Bremen sind neben ihrer Lehrertätigkeit auch auf Linie unterwegs und können so natürlich gute Einblicke in den späteren Berufsalltag geben. Auch unser erster Fluglehrer ist auf Langstrecke unterwegs und fliegt normalerweise Airbus A340. Da wollen wir natürlich auch bald hin, aber jetzt geht es step by step Richtung Airliner Cockpit.

Die erste Simulator Mission



Die erste Mission im Simulator war gleich mal eine Abend/Nachtschicht, sodass man auch diesen Aspekt des Berufsalltages auch in der Ausbildung kennenlernt. Um 18:30Uhr war das erste Treffen mit dem Fluglehrer angesetzt, danach sollten Briefing, Flugdurchführung und Debriefing folgen. Nach einer Vorstellungsrunde und dem Briefing ging es auch gleich in den Simulator. Die Simulatoren in Bremen sind ähnlich denen in Phoenix, aber trotzdem war die Vorfreude natürlich groß, endlich mal wieder in einem Cockpit zu sitzen, auch wenn es nur ein Simulator ist. Meine erste Mission begann auch gleich als Pilot Flying, meine Aufgabe war es also das Flugzeug zu steuern. Mein Kollege Jan übernahm die Rolle des Pilot Monitoring, der die Aufgabe hat, dem Pilot Flying zuzuarbeiten und ihn zu überwachen, sowie den Funkverkehr zu tätigen. Auch wenn wir während der Phoenix Phase etliche Flugstunden gesammelt hatten, war es doch ungewohnt wieder an den Controls zu sitzen. Dem entsprechend „schwammig“ waren auch die ersten Kurven und auch an den neuen Powerüberschuss musste ich mich erst einmal gewöhnen. Mit der Zeit wurde es dann auch besser und auch die ersten Landeanflüge liefen einigermaßen gut ab.  Leider waren die 2 Stunden dann auch schnell vorbei und die Seiten wurden getauscht, sodass ich nun die Rolle des Pilot Monitoring übernahm. Nach insgesamt 4 Stunden im Simulator war dann auch Schluss mit Fliegen für diesen Abend. Unser Fluglehrer war durchaus zufrieden mit unserer ersten Mission auf dem neuen Fluggerät und das Debriefing war sehr hilfreich im Bezug auf die nächsten Flüge. So ging dann ein langer Abend um 00:30 Uhr zu Ende. Auch die nächsten Missions werden im Simulator stattfinden bis es dann hoffentlich bald „raus“ in den echten Flieger geht.